ART MARKET WATCH H2.2021
Kunstjahr 2021:
Auktionsmarkt wächst, Kunsthandel kämpft
Zukunft von Messen unklar. NFTs boomen.
Traditioneller Kunstmarkt und NFT-Märkte verzahnen sich.
von Ruth Polleit Riechert // zur Veröffentlichung freigegeben – Beleg erwünscht
Sämtliche Zahlen aus Auktionsverkäufen im vergangenen Jahr und die Ergebnisse der Umfragen bei Galerien, Händlern und Sammlern wurden inzwischen veröffentlicht. Daraus ergibt sich eine Schätzung, wie der Kunstmarkt im Jahr 2021 abgeschnitten hat. Was sind die wesentlichen Erkenntnisse?
Der Umsatz am Kunstmarkt ist insgesamt gewachsen, aber nur Auktionshäuser verzeichnen ein starkes Plus
Auch wenn die gesamten geschätzten Umsätze am Kunstmarkt im Jahr 2021 gegenüber 2020 angestiegen sind und sogar positiver ausfallen als im Jahr 2019, so profitierten davon lediglich die Auktionshäuser – sie verkauften um 47 Prozent mehr als im Vorjahr. Der gesamte geschätzte Umsatz stieg auf 65,1 Milliarden US-Dollar und belief sich bei Auktionshäusern auf 26,3 Milliarden
US-Dollar und bei den befragten Händlern und Galerien auf 34,7 Milliarden US-Dollar.
Nach Regionen betrachtet wurde der höchste Umsatz in den USA erzielt, danach China und UK. Deutschland liegt hinter Frankreich bei lediglich 2 Prozent, so der Art Basel & UBS Report 2022.
Galerien und Händler erzielten dagegen weniger Umsatz als im Jahr 2019. Zukunft von Messen unklar.
Bei Händlern und Galerien stieg der Umsatz im Jahr 2021 um 18 Prozent im Vergleich zum Rezessionsjahr 2020, allerdings wurde weniger verkauft als im Jahr 2019. Ein Grund dafür könnte die sinkende Zahl der Messen sein: Mindestens 30 Prozent der Kunstevents haben ihren Betrieb seit 2019 eingestellt. Nur High-End-Galerien konnten im Bereich der hochpreisigen Kunstwerke von über 5 Millionen US-Dollar einen Zuwachs verzeichnen. In Deutschland rechnen sogar überdurchschnittlich viele Händler, nämlich 19 Prozent, mit einer Verschlechterung im Jahr 2022.
Anteil digitaler Kunst aller Käufe von HNW-Sammlern wächst
Der Anteil digitaler Kunst aller Käufe von High-Net-Worth-Kunstsammlern (HNW) betrug 11 Prozent im Jahr 2021. Dafür befragte Clare McAndrew mehr als 2.000 HNW-Sammler, die über ein persönliches Vermögen von mehr als 1 Million US-Dollar verfügen, über ihre Kaufaktivitäten im Jahr 2021. Digitale Kunst ist nach Gemälden gleich die zweite Kategorie, die Sammler in der Umfrage als Wunschkauf für 2022 angaben. Die fälschungssichere Absicherung von digitaler Kunst mit Hilfe der Blockchain-Technologie zeigt somit positive Auswirkungen. Bisher war digitale Kunst für den Handel unattraktiv, da sie als nicht fälschungssicher und handelbar galt. Die Online-Verkäufe hatten sich bereits im Jahr 2020 mit 12,4 Milliarden US-Dollar gegenüber 2019 verdoppelt. Im Jahr 2021 stieg der Online-Umsatz weiter um 7 Prozent auf geschätzte 13,3 Milliarden US-Dollar an.
Der Hauptsitz von Christie‘s am -Rockefeller Plaza in New York. Foto: Leonard Zhukovsky / Shutterstock
neue Generation von Kunstsammlern: vor allem junge sammler gaben doppelt so viel für Kunst aus wie im Vorjahr
Kunstsammler gaben doppelt so viel für Kunst aus wie im Vorjahr, vor allem junge Sammler. Die durchschnittlichen Ausgaben für Kunst, dekorative Kunst und Antiquitäten stiegen von 72.000 US-Dollar im Jahr 2019 auf 126.000 US-Dollar im Jahr 2020, und verdoppelte sich im Jahr 2021 auf 274.000 US-Dollar. Verantwortlich dafür sind vor allem die Baby-Boomer-Sammler, die mit 346.000 US-Dollar auch den höchsten durchschnittlichen Gesamtwert melden. Laut der Umfrage des Versicherers Hiscox gaben drei von zehn (31 Prozent) jungen Sammlern gaben an, dass sie ihr erstes Kunstwerk online gekauft haben. Fast die Hälfte (47 Prozent der neuen Kunstkäufer, die vor weniger als drei Jahren mit dem Kunstkauf begonnen haben) gaben ebenfalls an, dass sie ihre ersten Kunstwerke online gekauft haben. Der Online-Kunstmarkt ist für neue Kunstkäufer, von denen viele noch nie eine Galerie oder eine Auktion betreten haben, zu einem Einstieg in die Kunstwelt geworden.
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