Meine neue Kolumne in der Frankfurter Rundschau 24.11.2022 // Wenn die Tage trübe werden, laden wieder viele Kunstmessen zum Besuch ein: Nicht nur die großen wie die Art Cologne, die Fiac in Paris und die Art Basel in Miami, sondern auch kleinere wie die Affordable Art Fair.
[For English translation, select the flag at the bottom right.]
Interessierte sollten die Gelegenheit unbedingt nutzen und sich so viel Kunst anschauen wie möglich. Denn es »trainiert« das Auge: Hochkarätige Messen bieten viele Werke auf engstem Raum in Museumsqualität, die danach wieder im Privatbesitz verschwinden.
Wichtig zu wissen ist aber auch, wie es hinter den Kulissen zugeht: Händler müssen auf den Messen viel verkaufen, denn die Standgebühren sind hoch. Gleichzeitig gibt es viele Sammler, die bestimmte, teure Stücke ergattern wollen. Galeristen weisen diese Kunden meist schon vor Eröffnung auf Werke hin, die nur auf der Messe angeboten werden.
Und so geht der Wettlauf los: Wer bekommt das gute Stück? Dabei geht es nicht um faire Preise, sondern eher um einen »Sport« für Ultrareiche. Viele amerikanische Sammler gehen allerdings nicht selbst auf Messen, sondern schicken ihre Kunstberater los, damit diese vor Ort Preise prüfen und verhandeln.
Das alles passiert wohlbemerkt schon vor der offiziellen Eröffnung der Messe. An diesen Tagen werden bei großen Galerien 80 Prozent des Umsatzes gemacht. Wer also plant, auf einer Messe Kunst zu erwerben, sollte wissen, dass die besten Werke oft schon nach der Vor-Vorbesichtigung verkauft sind.
Dennoch gibt es viel zu entdecken. Aber Vorsicht: Wenn keine Preisschilder zu sehen sind und man sich mit dem Marktwert nicht auskennt – dann: Hände weg!
Nicht ohne Grund werden viele Werke inzwischen im Internet erstanden. In der aktuellen »Survey of Global Collecting in 2022« geben 95 Prozent der befragten Sammler an, Kunst online gekauft zu haben, ohne sie vorher persönlich zu besichtigen.
Warum? Weil hier die Preise ausgewiesen sind – anders als auf Messen, die in diesem Punkt noch von den Online-Anbietern lernen können. Darum mein Tipp: Wenn ein Exponat gefällt, erst über den wahren Wert informieren – und dann am letzten Messetag einen guten Preis aushandeln.
Lesen Sie den Beitrag auch in meiner Kolumne auf
BUCHTIPP
»Kunst kaufen«
Den Kunstmarkt verstehen, Wissen aufbauen und klug investieren
Ruth Polleit Riechert
270 Seiten, Paperback
ISBN: 978-3658336233
€ 24,99 (D) | E-Book: € 19,99
Springer Verlag
»Wer zu diesem Sachbuch aus dem Springer-Verlag greift, für den beginnt möglicherweise eine neue Sammelleidenschaft, die sich daraus begründet, wie sehr Kunst das Leben bereichern kann. Das Vergnügen und das Lernen beginnt mit der Lektüre dieses unterhaltsam geschriebenen, aber dennoch durchweg fachlich fundierten Buches, das Lust auf mehr macht. (…) Der Leser wird hier mit allem ausgestattet, um über Jahre hinweg Freude am Sammeln und Investieren in Kunst zu entwickeln.« Mehr lesen »
Dr. Oliver Everling
»Ein sehr gelungenes Buch: pickepacke voll mit wichtigen Infos und Fakten und dennoch verständlich auch und gerade für Kunstlaien geschrieben. Besonders gut gefallen mir die vielen Elemente, die den Text auflockern wie etwa die Kästen mit den Interviews, der historischen Definition von Kunst und Deinen eigenen Erlebnissen. So macht Lesen Spaß!«
Malte Fischer, Chefökonom WirtschaftsWoche
»Tolles Buch, fachkundig, unterhaltsam, auf den Punkt. Wer möchte da nicht Kunstsammler werden.«
Prof. Dr. Thomas Garms, Publizist und Chefredakteur
»Ein Must-have für jeden Sammler, Investor und Kunstliebhaber.« Prof. Dr. Roman Kräussl, Kunstmarktexperte an den Universitäten Luxemburg und Stanford
GET INSPIRED: CHOOSE ART.
RPR ART // Dr. Ruth Polleit Riechert // Email: contact@rpr-art.com // Phone: +49 (0)6174-955694
Comments