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Kirche, Kunst und Krypto

Autorenbild: Dr. Ruth Polleit RiechertDr. Ruth Polleit Riechert

Aktualisiert: 3. Feb. 2023

Meine neue Kolumne in der Frankfurter Rundschau 07.2022 // Kennen Sie schon meine Kolumne in der FR? In der aktuellen Ausgabe geht es um Beeple & Bill Gates, Krypto & Kirche.


Auch ein Bill Gates kann mal falsch liegen. Mitte Juni gab er bekannt, niemals in Non-Fungible Token (NFT) und Kryptowährungen investieren zu wollen, sondern stattdessen lieber in Ackerland oder Unternehmen, die mit ihren Produkten einen realen, wertvollen Output hätten. Der amerikanische Künstler Beeple, der mit NFTs reich geworden ist, widersprach bei Twitter: Gates liege in Bezug auf NFTs falsch. Er solle sich nicht von Spekulationen blenden lassen. Es handle sich um eine Technologie, bei der man gerade erst begonnen habe, an der Oberfläche zu kratzen.


Mir gefällt Beeples Antwort. Tatsächlich scheint Gates einzig auf die geldwerte Investition zu schauen und nicht auf die innovativen Möglichkeiten, die NFTs mit sich bringen. Das gilt insbesondere für Künstler und Kunstkäufer. Denn NFTs bieten unendliche Möglichkeiten der Gestaltung, Produktion und Präsentation sowie den Vertrieb.


Die Technologie bringt Dinge zusammen, die bisher überhaupt keine Berührungspunkte hatten, deren Zusammenspiel man nicht für möglich gehalten hätte. Ein aktuelles Beispiel aus meiner eigenen, Arbeit: ein Kirchenfenster als NFT, gestaltet von Bernhard Adams. Der erst 32 Jahre alte Meisterschüler von Katharina Grosse, einer der bekanntesten deutschen Gegenwartskünstlerinnen, konzipierte das neue Rosettenfenster der Immanuelkirche in Königstein im Taunus. Das Projekt habe ich seit Beginn im Jahr 2020 kunsthistorisch begleitet.


Pfarrerin Katharina Stoodt-Neuschäfer, Bernhard Adams und Ruth Polleit Riechert vor dem neu eingebauten Rosettenfenster der neugotischen Immanuelkirche in Königstein, Deutschland (Foto: Martin Lässig)
Pfarrerin Katharina Stoodt-Neuschäfer, Bernhard Adams und Ruth Polleit Riechert vor dem neu eingebauten Rosettenfenster der neugotischen Immanuelkirche in Königstein, Deutschland (Foto: Martin Lässig)

Bis zum heutigen 8. Juli wird das Werk in drei digitalen Einzelstücken als NFTs versteigert – als das erste Kirchenfenster weltweit. Warum ist das für die Kunstwelt so bedeutsam? Nicht nur, dass die Käufer den fälschungssicheren und handelbaren Entwurf eines Kirchenfensters besitzen und sogar mit einem digitalen NFT-Bildschirmrahmen bei sich aufhängen können.


Vielmehr geht es doch darum, bestehende Grenzen zu überwinden und Möglichkeiten auszuloten, die – genau wie Beeple schreibt – noch gar nicht überschaubar sind. In der Immanuelgemeinde verbindet die Technologie auf innovative Weise das Alte und das Neue: der Entwurf am Computer und die jahrhundertealte Glaskunst. Was könnte es Spannenderes für Künstler und Kunstinteressierte geben? Für die gesamte Kunstwelt ist die NFT-Technologie daher ein Meilenstein.


Die Autorin ist promovierte Kunsthistorikerin und Kunstmarktexpertin. Ihr aktuelles Buch: „Kunst kaufen“ (Springer).


Lesen Sie die Kolumne auch auf » www.fr.de


 


BUCHTIPP


» Kunst kaufen «

Den Kunstmarkt verstehen, Wissen aufbauen und klug investieren


Ruth Polleit Riechert

270 Seiten, Paperback

ISBN: 978-3658336233

€ 24,99 (D) | E-Book: € 19,99

Springer Verlag


 

»Wer zu diesem Sachbuch aus dem Springer-Verlag greift, für den beginnt möglicherweise eine neue Sammelleidenschaft, die sich daraus begründet, wie sehr Kunst das Leben bereichern kann. Das Vergnügen und das Lernen beginnt mit der Lektüre dieses unterhaltsam geschriebenen, aber dennoch durchweg fachlich fundierten Buches, das Lust auf mehr macht. (…) Der Leser wird hier mit allem ausgestattet, um über Jahre hinweg Freude am Sammeln und Investieren in Kunst zu entwickeln.« Mehr lesen »

Dr. Oliver Everling

 

»Tolles Buch, fachkundig, unterhaltsam, auf den Punkt. Wer möchte da nicht Kunstsammler werden.«

​Prof. Dr. Thomas Garms, Publizist und Chefredakteur

 

»Ein Must-have für jeden Sammler, Investor und Kunstliebhaber.« Prof. Dr. Roman Kräussl, Kunstmarktexperte an den Universitäten Luxemburg und Stanford

 

»Ruth Polleit Riechert liefert in KUNST KAUFEN wirklich alles, was man zum Thema wissen muss. Besonders zielführend ist das eigens entwickelte methodische Vorgehen – die Autorin nennt das die RPR ART® Methode. Mit diesen klar definierten sieben Schritten zum Kunstkauf gewinnt jeder Interessierte zunehmend Sicherheit in seinen Kaufkriterien; er lernt, Qualität einzuschätzen, erzielt realistische Preise, gerät nicht an Fälschungen und verhindert schlussendlich Fehlentscheidungen.« Petra Spiekermann

 

»Fachlich anspruchsvoller Inhalt, und trotzdem verständlich formuliert.«

Steffen Uttich, Geschäftsführer INBRIGHT Investment GmbH, ehem. FAZ-Journalist

 
 

GET INSPIRED: CHOOSE ART.

RPR ART // Dr. Ruth Polleit Riechert // Email: contact@rpr-art.com // Phone: +49 (0)6174-955694

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