Meine neue Kolumne in der Frankfurter Rundschau 09.2022 // Was tun, wenn Erben kein Interesse an den Sammlungen ihrer Eltern haben? Verschenken, für gute Zwecke versteigern oder verkaufen. Nur: Wer kennt den angemessenen Preis?
Eine Generation von älteren Kunstsammlern sieht sich gerade vor der Frage, wer die Werke eines Tages erben soll. Allein in den USA könnten in den kommenden Jahren etwa 73 Milliarden Dollar von den »Boomern« an ihre Kinder weitergegeben werden. Doch oft trifft die gesammelte Kunst nicht den Geschmack der Nachkommen. Denn inzwischen hat sich eine jüngere Generation von Kunstkäufern herausgebildet, die vor allem die Werke ihrer Altersgenossen erwirbt. Sie sind tendenziell weiblicher und global vielfältiger; sehr viele von ihnen kommen aus Asien.
Was also tun, wenn Erben kein Interesse an den Sammlungen ihrer Eltern haben? Die besten Optionen bestehen darin, die Werke an Museen zu verschenken (und unter Umständen mit Steuererleichterungen), sie für guten Zwecke zu versteigern – wie demnächst die Sammlung von Microsoft-Mitgründer Paul Allen – oder die Kunst noch zu Lebzeiten zu verkaufen.
Nur: Wer kann sagen, was die erworbenen Stücke wirklich wert sind? Auktionshäuser bieten Preisschätzungen an – so erwartet etwa Christie’s bei der Allen-Auktion einen Rekordertrag von mehr als einer Milliarde Dollar. Doch den Besitzern geht es meist weniger um einen gewinnträchtigen Verkauf als um eine realistische, unabhängige Bewertung. Dafür braucht es erfahrene Analysten, die über exzellentes Datenmaterial verfügen und ohne Verkaufsziele beraten. Nur so kann die Beurteilung mehr sein als die Ermittlung eines Preises: eine unabhängige qualitative und quantitative Kunstbewertung. Sie beantwortet die Frage, die viele Kunstinteressierte umtreibt: Welchen bleibenden Wert kann Kunst haben?
Einerseits liegt der Wert eines Werkes im Auge des Betrachters. Denn so viel, wie ein Käufer an einem bestimmten Tag bereit ist, dafür zu bezahlen, beträgt auch der Marktpreis. Für die Kunstgeschichte, die Gesellschaft oder für eine Privatperson kann ein Werk jedoch andererseits einen bleibenden Wert haben, der unabhängig und nicht mit Geld zu messen ist.
Der ein oder andere mag daher enttäuscht sein, wenn die preisliche Bewertung nicht ausfällt, wie erwartet. Ob ein Kunstwerk als Investment oder aus anderen Gründen gekauft wird, ist daher eine grundlegende Entscheidung. Gerade ersteres erfordert, vor dem Zücken der Kreditkarte die richtigen Auswahlkriterien abzuklopfen und den Markt zu studieren, um die Preise richtig einzuschätzen.
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von Ruth Polleit Riechert
15. September 2022
BUCHTIPP
» Kunst kaufen «
Den Kunstmarkt verstehen, Wissen aufbauen und klug investieren
Ruth Polleit Riechert
270 Seiten, Paperback
ISBN: 978-3658336233
€ 24,99 (D) | E-Book: € 19,99
Springer Verlag
»Wer zu diesem Sachbuch aus dem Springer-Verlag greift, für den beginnt möglicherweise eine neue Sammelleidenschaft, die sich daraus begründet, wie sehr Kunst das Leben bereichern kann. Das Vergnügen und das Lernen beginnt mit der Lektüre dieses unterhaltsam geschriebenen, aber dennoch durchweg fachlich fundierten Buches, das Lust auf mehr macht. (…) Der Leser wird hier mit allem ausgestattet, um über Jahre hinweg Freude am Sammeln und Investieren in Kunst zu entwickeln.« Mehr lesen »
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Prof. Dr. Thomas Garms, Publizist und Chefredakteur
»Ein Must-have für jeden Sammler, Investor und Kunstliebhaber.« Prof. Dr. Roman Kräussl, Kunstmarktexperte an den Universitäten Luxemburg und Stanford
»Ruth Polleit Riechert liefert in KUNST KAUFEN wirklich alles, was man zum Thema wissen muss. Besonders zielführend ist das eigens entwickelte methodische Vorgehen – die Autorin nennt das die RPR ART® Methode. Mit diesen klar definierten sieben Schritten zum Kunstkauf gewinnt jeder Interessierte zunehmend Sicherheit in seinen Kaufkriterien; er lernt, Qualität einzuschätzen, erzielt realistische Preise, gerät nicht an Fälschungen und verhindert schlussendlich Fehlentscheidungen.« Petra Spiekermann
»Fachlich anspruchsvoller Inhalt, und trotzdem verständlich formuliert.«
Steffen Uttich, Geschäftsführer INBRIGHT Investment GmbH, ehem. FAZ-Journalist
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RPR ART // Dr. Ruth Polleit Riechert // Email: contact@rpr-art.com // Phone: +49 (0)6174-955694
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